Krippenverein und Kontakte

Mit einem Brief vom 1. Feb. 1935 stellte der Landesobmann Pater Dr. Athanas Brader … an die löbliche Landeshauptmannschaft-Landesregierung in Bregenz den Antrag auf Genehmigung der Satzungen der Ortsgruppen Dornbirn, Rankweil und Lustenau.

Mit Bescheid vom 3. April werden diese Satzungen (Statuten) dann auch genehmigt. Das Original dieser ersten Vereinsstatuten der Ortsgruppe Lustenau ist im Vereinsarchiv erhalten geblieben.

Im Dezember 1935 hat Obmann Heinrich Zöbele von Franz Seelos (1905-1962) eine Weihnachtskarte mit herzlichen Glück- und Segenswünschen zum Jahreswechsel erhalten. Diese Karte zeigt, dass bereits im Jahre 1935 freundschaftliche Beziehungen der Lustenauer Krippenfreunde zum bekannten Tiroler Hintergrundmaler Franz Seelos (der Jüngere) bestanden. Dem Hintergrundmalen wurde also schon damals eine wichtige Aufgabe und Bedeutung zugemessen.

Erfreulich ist, dass aus dem Nachlass von Rudolf Fitz im Jahre 1991 ein Hintergrundbild (3-teilig, insges. 2,60 m²) gemalt von ... F. Seelos, Zirl im Jahre 1937 ... in Vereinsbesitz übergehen konnte.

Über Aufforderung der Landesleitung wurde im Jahre 1930/1931 ein Verzeichnis über schöne Weihnachtskrippen in Lustenau angelegt. Diese Aufstellung mit 22 sehenswerten Krippen ist im Vereinsarchiv erhalten. Neben den bereits genannten Lustenauer Krippenfreunden, wie Pfr. Baldauf, Ludwig Hotz, Heinrich Zöbele, Johann Hämmerle sind weitere LustenauerInnen in der Liste schöne Krippen in Lustenau angeführt: Anton Waibel, Ferdinand Hagen, Reinhold Schneider, Fanny Schreiber, Wilhelm Grabher, Agatha Wund, Ernst Deuring, Franz König, August Hofer, Marie Hollenstein, Fanny Alge, Gebhard Bösch, Dr. Hermann Schlachter, Gebhard Hofer, Anna Hagen, Eduard König und Ferdinand Riedmann.

Die Jahreshauptversammlung vom 31. Jän. 1937 wurde zur letzten vor dem Krieg. Obmann Zöbele musste berichten, dass sechs Mitglieder ausgetreten waren, sodass der Verein aber immer noch 39 Mitglieder auswies.

Dies war aber auch die letzte Sitzung des Obmannes Heinrich Zöbele. Bereits drei Monate später, am 7. Mai 1937 erlitt er einen tödlichen Autounfall. Dieser so plötzliche, unerwartete Tod des langjährigen sehr aktiven Obmannes brachte wohl einen Schock für den Verein. Zudem waren die politischen Umfeldbedingungen immer schwieriger geworden. In dieser Zeit war die Krippenbewegung völlig stillgelegt.