Fastenkrippe, Krippenverein Lustenau
Der Bau von Weihnachtskrippen hat in Vorarlberg eine lange Tradition – und geht bis in die frühen 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts zurück.
Weniger bekannt im „Ländle“ ist aber der Bau von Fastenkrippen, auch wenn es unlängst im Krippenmuseum in Dornbirn eine Fastenkrippen-Ausstellung – mit Exponaten aus ganz Österreich – zu sehen gab.
it dem Thema Fastenkrippe hat sich der Lustenauer Vereinsvorstand schon vor mehreren Jahren befasst. Wenn ein solches Projekt mit praktisch gar keinen Erfahrungen im Fastenkrippenbau angegangen wird und wenig Literatur zu diesem Thema vorhanden ist, so nimmt die Vorbereitung einige Zeit in Anspruch.
So hat sich im Februar 2006 ein Bauteam von 7 Lustenauer Krippelern zusammengefunden, um dieses Projekt in die Tat umzusetzen. Mit dabei waren Erich Kirner, Peter Hämmerle, Kurt Schwarz, Rainer Riedmann, Otto Hollenstein, Martin Feistenauer und Otmar Holzer. Begonnen wurde am 15. Februar 2006, die Fertigstellung dauerte bis in den Herbst. Insgesamt wurden mehr als 650 Arbeitsstunden aufgewendet (ohne die Aufbereitung der Figuren gerechnet).
Die einzelnen Themenkreise der Fastenzeit mit den Inhalten Ölberg, Tempel, Kreuzweg, Kreuzigung, Grabmal und Auferstehung wurden recht eindrücklich dargestellt und sind für den Betrachter der Fastenkrippe gut erkennbar.
Die Fastenkrippe – es ist geplant dass sie den die Lustenauer Pfarreien jeweils während der Fastenzeit abwechselnd zur Verfügung gestellt wird – weist recht beachtliche Dimensionen auf. Die Krippe ist in gebogener Form gebaut und weist eine Seitenlänge von 3,5 Metern und eine Tiefe von gut einem Meter auf.
Besonders interessant sind die Figuren. Es sind praktisch keine „Fastenkrippen-Figuren“, so wie wir sie von Weihnachtskrippen her gewohnt sind, erhältlich. Der Einsatz von Weihnachtskrippen-Figuren ist aber unmöglich. So haben wir uns für „Ausschneide-Figuren“ als Nachbildung von einer berühmten Tiroler Fastenkrippe entschieden. In mühevoller und aufwendiger Arbeit wurden die Papier-Figuren, auf Spezial-Sperrholz aufgezogen, mit der Laubsäge ausgesägt und die Holzränder nachgefasst. Diese Feinarbeit ist fast zur Gänze das Werk unseres Krippenbaumeisters Hans Burkhart.
Die Papierfiguren sind Abdrucke aus der Fastenkrippe der Pfarrkirche in Götzens/Tirol. Die Original-Figuren tragen die Handschrift von Georg Haller (1772-1838). Sehr interessant und faszinierend, wie der Krippenkünstler Haller die Figuren geschaffen hat!
Die weit über 100 Figuren stellen ein drastisches, mitunter auch ein dramatisches, aber auch farbenfrohes Bild der Leidensgeschichte Jesu dar. Ein von unserem Mitglied Otmar Holzer selbst entworfener und gemalter Hintergrund bildet den harmonischen Abschluss der Fastenkrippe.
Die Stationen des Kreuzweges: Station I: Am Ölberg
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Station II: Im Tempel
Station III: Geißelung und Dornenkrönung
Station IV: Petrus im Hof
Station V: Jesus auf dem Kreuzweg
Station VI: Feldarbeiter auf dem Weg nach Hause
Station VII: Unter der Last des Kreuzes fällt Jesus nieder
Station VIII: Jesus wird seiner Kleider beraubt
Station IX: Jesus wird gekreuzigt
Station X: Jesus stirbt am Kreuz
Station XI: Jesus im Grab
Station XII: Jesus steht von den Toten auf