Krippengeschichten aus Lustenau vor der Vereinsgründung

Haushaltsbuch 1925

Lustenau ist einer der ältesten und traditionsreichsten Krippenvereine Vorarlbergs. Lustenauer Krippenfreunde waren auch „Geburtshelfer“ des Landesverbandes Vorarlberg, sowohl in den 30er, als auch in den 50er Jahren. Als einen Schatz hüten die Lustenauer Krippeler die wohl älteste Hauskrippe des Ortes, vielleicht sogar des ganzen Landes. Die Krippe wurde ca. 1910 von Josef Scheffknecht „Rüttners“, Dornbirner-Strasse erbaut. Das Renovierungsdatum 1924 ist noch heute auf der Rückseite der Krippe vermerkt.

In einer anderen Familie der „Rüttner-Sippe“ ist in einem Haushaltbuch von Maria und Willibald Scheffknecht, Holzmühlestrasse 11, Lustenau, eine Ausgabe am 17. Dez. 1925 für Krippengarnitur ausgewiesen. Dies bestätigt, dass schon in den 20er Jahren in Lustenauer Häusern Krippen gepflegt wurden.

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Gründer und Funktionäre 1930 - 1938

Ludwig HotzLudwig Hotz

Gründer-Obmann 1930-1932 
* 10.11.1885   + 18.5.1964

Leiter des Steueraufsichtsamtes Lustenau, wohnhaft Reichsstrasse 2, Lustenau

Vorher im Dienst in Gisingen und Fußach, kam er ca. 1923 nach Lustenau. Hatte 9 Kinder, davon sind 4 in Lustenau geboren (1924, 1926, 1927 und 1932). Heute leben noch 6 Kinder. Uns bekannt ist: Ing. Erich Hotz und Maria Hotz, Innsbruck, sowie eine Frau Edith Rigger geb. Hotz (* 1926), wohnhaft in Dornbirn.

Wurde am 19. Nov. 1930 zum ersten Obmann des neu gegründeten Vereines der Krippenfreunde Lustenau gewählt. Am 7. Dez. 1930 wurde er als Beirat in den neu gegründeten Landesverband Vorarlberg gewählt. Im Herbst 1930 leitete er in Lustenau Krippenbaukurse. Im Dezember 1932 übersiedelte die Familie Hotz aus persönlichen Gründen nach Arzl b. Innsbruck. Im „Krippenfreund 111 vom November 1946“ wird Ludwig Hotz nochmals als Krippenpfleger (Obmann) der Krippenfreunde in Arzl b. Innsbruck mit 15 Mitgliedern genannt.


 

Heinrich ZöbeleHeinrich Zöbele

Obmann-Stellvertreter 1932-1933
Obmann 1933 – 1937
* 30.7.1890   + 6.5.1937

Bauer und Angestellter, wohnhaft Holzstrasse 17, Lustenau

Beteiligte sich bereits aktiv mit einer Krippe an der ersten Lustenauer Krippenausstellung 1927 in der „Konstantia“ in Lustenau.

In der Generalversammlung vom 3. März 1932 wird er zum Obmannstellvertreter gewählt. Nach dem Abgang von Obmann Hotz nach Tirol wurde er zum Obmann des Lustenauer Vereines am 8. März 1933 gewählt. Im September 1934 hielt er in Lustenau für Krippenfreunde Vorarlbergs einen Instruktorenkurs ab. Am 6. Jän. 1935 wurde er zum Mitglied der Landesleitung gewählt.

Im Alter von 47 Jahren erlitt Heinrich einen schweren Autounfall, an dessen Folgen er drei Tage später, am 6. Mai 1937 verstorben ist. Er hinterließ eine junge Witwe mit 3 Kindern im Alter von 11, 13 und 15 Jahren.

 

Johann HämmerleJohann Hämmerle

„Lammwirts – Heitars“
Gründer–Kassier 1930 – 1936
* 10.11.1890   + 17.4.1976

Landwirt, wohnhaft Raiffeisenstrasse 5, Lustenau

Beteiligte sich bereits aktiv mit einer Krippe an der ersten Lustenauer Krippenausstellung 1927 in der „Konstantia“. Er war bereits vorher mehrere Jahre Mitglied des Tiroler Krippen-Vereines und Bezieher des „Krippenfreundes“. Er ist sicher einer der frühesten Bezieher der Krippenzeitung.

Bei der Gründung des Lustenauer Vereines wurde er am 19. Nov. 1930 zum Kassier gewählt. Diese Funktion hatte er bis 1936 inne. Er wurde von Albert Holzer abgelöst.

Mit Heinrich Zöbele leitete er im September 1934 den ersten Vorarlberger Instruktorenkurs. Am 6. Jän. 1935 und nochmals für eine weitere Periode am 8. Dez. 1935 wurde er in die Landesleitung gewählt.

 

Ludwig RambachLudwig Rambach

Gründer–Schriftführer 1930 – 1938
* 21.10.1886   + 15.5.1959

Angestellter, wohnhaft Pfarrweg 8, Lustenau

Hatte eine große Familie mit 6 Kindern, 3 Buben und 3 Mädchen.

Beteiligte sich bereits aktiv mit einer Krippe an der ersten Lustenauer Krippenausstellung 1927 in der „Konstantia“. Bei der Gründung des Lustenauer Vereines wurde er am 19. Nov. 1930 zum Schriftführer gewählt. Diese Funktion hatte er bis 1938 inne. Seine Original-Protokolle aller Hauptversammlungen und Ausschuss-Sitzungen sind bis heute im Vereinseigentum erhalten geblieben.

Im Herbst 1931 fand im Privathaus von Ludwig Rambach ein Krippenbaukurs mit 16 Teilnehmern statt. Im Jahre 1934 wurde er zum Revisor im Landesverband gewählt.

 

Eduard AlgeEduard Alge

„Nannis–Seppars“
Obmann–Stellvertreter 1933 – 1938
* 3.10.1907   + 24.10.1997

Angestellter, wohnhaft Rotkreuzstr. 23 (früher Nr. 6), Lustenau

Beteiligte sich bereits aktiv mit einer Krippe an der ersten Lustenauer Krippenausstellung 1927 in der „Konstantia“. In der Generalversammlung am 8. März 1933 wird er zum Obmann-Stellvertreter gewählt. Gleichzeit wird er mit der Niederschrift der Vereinsgeschichte betraut.

Die im Original erhaltene Chronik gibt einen schönen Einblick in die Anfänge des Lustenauer Krippenvereins.

Am 6. Jän. 1935 und nochmals für eine weitere Periode am 8. Dez. 1935 wurde er in die Landesleitung gewählt.

Im Protokoll vom 31. Jän. 1937 wird von Obmann Zöbele berichtet, dass Alge Eduard einen Kassabericht im Landesverband vorgelegt hat, der einen Überschuss von ÖS 299,90 auswies.

 

Albert HolzerAlbert Holzer

Kassier 1936 – 1938
* 8.7.1893   + 9.3.1986

Mesner, wohnhaft Holzstrasse 32, Lustenau

Albert war bereits bei der Gründungsversammlung im Jahre 1930 beim Lustenauer Krippenverein dabei. Er ist bereits 1930 als Mitglied ausgewiesen.

Er hatte das Kassa-Amt 1936 in einer sehr schweren wirtschaftlichen und politischen Zeit übernommen.

Albert Holzer betreute mit aller Liebe und Freude in seinem Wirkungskreis als Mesner der Pfarrkirche St. Peter und Paul die Kirchenkrippe mit den wunderbaren Figuren bis in sein hohes Alter.